Zum Abschluss unseres Projekts unternahmen wir am 24.07.18 eine Exkursion in den Nationalpark Berchtesgaden. Wir reisten mit dem Bus an und fuhren dann mit dem Schiff nach St. Bartholomä, zur bekannten Halbinsel im Königssee.
Unser Kapitän verriet uns auf der Fahrt allerhand Wissenswertes über den Königssee, den Nationalpark und die Schifffahrt. So ist der Königssee nicht nur der zweittiefste See Deutschlands, sondern vor allem der sauberste - das Wasser hat Trinkwasserqualität! Die Schifffahrt wird aus Naturschutzgründen bereits seit 1909 nur mit Elektrobooten betrieben. Die berühmte Echowand, so fanden wir heraus, wird ihrem Namen durchaus gerecht. Die auf dem Nachbarschiff gespielte Trompetenmelodie warf ein perfektes Echo zurück.
In St. Bartholomä wurden wir gleich von Nationalpark-Ranger Sepp Egger empfangen. Dieser erklärte uns zuerst einmal die Grundstruktur des Nationalparks und zeigte uns die einzelnen Schutzzonen, bevor unsere gemeinsame Wanderung in die Kernzone des Nationalparks startete. Unser Ziel war die Eiskapelle am Fuße der berühmt-berüchtigten Watzmann-Ostwand, die in etwa einer Stunde Fußmarsch zu erreichen ist. Auf dem Weg erklärte uns der Ranger allerhand über die Bildung des großen Schnee- und Eisfeldes, das sich im Winter vor allem über Lawinen ernährt und in warmen Sommermonaten stark abschmilzt.
Der Name „Kapelle“ leitet sich von der großen Schneegrotte ab, die sich am tiefsten Teil des Altschneefeldes gebildet hat. Aus der Grotte kommend spürten wir auch einen sehr kalten Luftzug, so dass die meisten eine Jacke überziehen mussten.
Durch den Klimawandel ist die Eiskapelle stark im Abschmelzen begriffen, da sich die Erwärmung in den Alpen doppelt so schnell vollzieht wie im globalen Durchschnitt. Doch nicht nur die tiefgelegenen Schnee- und Eisflächen leiden unter dem Klimawandel, auch die Wälder im Nationalpark sind z.B. betroffen. So verbreitet sich unter anderem der Borkenkäfer bei Temperaturen über 16 °C besonders gut. Mit zunehmender Erwärmung wird der Wald daher stärker unter den Borkenkäfern zu leiden haben.
Nach einer Brotzeit an der Eiskapelle ging es zurück nach St. Bartholomä. Die meisten suchten dort zielsicher den Biergarten auf, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, bevor es mit Schiff und Bus zurück nach Rosenheim ging.