(Artikel des Jahresberichts, die Namen der Teilnehmer sind auf der Webseite anonymisiert)
GYPT 2020 – diese Abkürzung steht für German Young Physicists‘ Tournament oder auch für A., O. und M., alle drei aus der Q12, und es steht vor allem auch für ein neues Wettbewerbsformat, das Vielseitigkeit verlangt und auch unterhaltsam ist, quasi der Skicrosslauf der Physik-Wettbewerbe.
Eher unbemerkt haben sich in den letzten Jahren neue Wettbewerbsformate parallel zu den etablierten großen Aufgaben-Wettbewerben entwickelt: Man arbeitet im Team zu dritt, man sucht sich drei von 17 Aufgaben aus. Man experimentiert, sammelt Ergebnisse und interpretiert sie anhand einer Theorie. Und man präsentiert seine Ergebnisse in der ersten Stufe des Wettbewerbs, Anfang Februar. Die Besten dürfen zur bundesweiten Turnierrunde nach Bonn fahren, und dort geht es um das Lösen des Tickets zum internationalen Wettbewerb.
M., A. und O. konnten sich für den Turniergedanken begeistern. Die Motivationsgründe waren unterschiedlich: etwa die Begeisterung für die Physik an sich oder die Herausforderung, die Präsentation auf Englisch zu halten, aber auch die Gewissheit, überzeugend präsentieren zu können, oder auch einfach einmal der Blick über den Tellerrand der Schule.
A. hat mit großem Spaß das Thema „falling towers“ betrachtet. Dabei sollte untersucht werden, wovon die Stabilität von Türmen aus gleichen Bausteinen abhängt. Wer an Jenga oder Türme aus Bierfilzchen denkt, liegt genau richtig. A. ging es übrigens mit Türmen aus Gabor-Schuhschachteln an.
Ferritstäbe waren früher ein unverzichtbarer Bestandteil von Antennen in Mittelwellenempfängern. „Singing ferrite“ war O.‘s Thema, dem es gelang, den Ferritstäben unter bestimmten Umständen Töne zu entlocken.
Für M. bestand die Aufgabe darin, Bleistiftstriche zu unter suchen, und zwar auf ihre Leitfähigkeit hin. Strichdicke, -breite und -anzahl zu variieren ist schließlich viel schwerer als man zunächst denkt!
Beim Regionalwettbewerb in Garching hatte jedes Team drei Aufgaben: Jeder musste seine Sache in zehn Minuten präsentieren und sich im Anschluss den Nachfragen eines gegnerischen Teams stellen. Im Team musste man seinen Kollegen bei der Vorbereitung der Fragen an das gegnerische Team helfen und man durfte bei einem Team auch selbst diese Nachfragen zur Präsentation stellen.
Punkte sammeln konnte man also nicht nur durch eine tolle Präsentation, sondern auch durch gute und faire oder gar erhellende Nachfragen, aber eben auch durch Teamgeist. Der Samstag in Garching war also bis spät in den Nachmittag hinein spannend und wir durften schließlich mit der guten Nachricht nach Rosenheim zurückfahren, dass es M. ins südostbayerische Team geschafft hatte und Ende der Faschingsferien – der letztmögliche Zeitpunkt für lange Zeit für einen Teamwettbewerb – zur bundesweiten Turnierrunde nach Bonn ins Tagungszentrum der Deutschen Physikalischen Gesellschaft fahren darf!