Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind Jugendliche, die ohne eine erwachsene Begleitperson aus ihrer Heimat fliehen. Alleine müssen sie, in ständiger Angst um ihr Leben, den gefährlichen Weg durch verschiedene Länder bewältigen. Kinder und Jugendliche sind in allen möglichen Lebenslagen auf Unterstützung angewiesen. Ohne eine Familie oder einen anderen Betreuer zu leben und ganz auf sich allein gestellt zu sein, belastet Kinder oder Teenager sehr.
Im Sozialpädagogischen Jugendhaus in Pullach bei Bad Aibling unterhält die Diakonie eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ab 15 Jahren. Im Moment leben dort acht männliche Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17 Jahren aus Gambia, Afghanistan, Eritrea und Nigeria. Sie oder ihre Familien sind Opfer von Verfolgung, Zwangsrekrutierungen und alltäglicher Bedrohung. Traumatische Erlebnisse prägten ihre Kindheit und Jugendzeit. Insgesamt ist der Hilfebedarf sehr groß. Sie werden in Pullach betreut, lernen in Sprachkursen Deutsch und sind sehr motiviert, denn ihr Ziel ist es, dass sie eine Schule besuchen oder eine Ausbildung machen könne.
Konkret unterstützten wir das Projekt finanziell und durch Integrationshilfen, z.B. in Form von gemeinsamen Unternehmungen sowie durch Sprachübungen, angeleitet von Schülerinnen und Schülern der 10. jahrgangsstufe und der Oberstufe. An einem Begegnungstag am 17. Juli 2015 auf dem Pausenhof des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums grillten die Jugendlichen aus Pullach zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der SMV, sie lernten sich bei Spielen kennen und kamen am Ende zu dem Entschluss: „Das müssen wir bald wieder machen!“ Schön waren auch das gemeinsame Feiern auf dem Schulfest und das Basketballspielen mit Schülern der 10. Klassen.
Die Fachschaften Religionslehre und Ethik sammelten in der Fastenzeit 2016 wiederum Spenden für das Jugendhaus in Pullach. Es kamen 520 Euro zusammen, im Jahr zuvor waren es sogar über 600 Euro gewesen. Nicht vergessen werden dürfen die Gelder aus dem Spendenlauf im Juli 2015. Mit dem Geld konnte man die Anschaffung von Musikinstrumenten ermöglichen, aber es wurden auch Spiele und Ausflüge finanziert, die den Jugendlichen bei der Eingliederung in unsere Gesellschaft helfen sollen.
Werner Kassler