Das Jugend-Dialog-Projekt Likrat (hebr. für „in Begegnung“) möchte Schülerinnen und Schülern einen unbefangenen Zugang rund um das Thema Judentum geben. Es hilft stereotype Wahrnehmungen zu durchbrechen, antisemitischen Ressentiments entgegen zu wirken und ein gegenwartsbezogenes Judentum zu vermitteln.
Am Mittwoch, dem 18. Juli 2012, begegneten evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Likrat-Projekts in einer Gesprächsrunde der jungen Jüdin Debbie, die aus ihrem alltäglichen Leben berichtete. Im Verlauf dieser Begegnung wurden verschiedene Lebensbereiche angesprochen, so z.B. einige fremdartige Bräuche, wie das Schächten, die koschere Küche und verschiedene jüdische Feste. Eine Besonderheit dabei ist etwa die Sitte, im Rahmen des Purim-Festes so viel zu trinken, bis man Gut und Böse nicht mehr unterscheiden kann.
Oft ist das jüdische Leben in Deutschland aber auch erschwert, was sich zum Beispiel darin zeigt, dass Debbie von Starnberg bis München fahren muss, um koscheres Fleisch kaufen zu können. Auch in privatesten Dingen, erklärte Debbie, wirke sich das Judentum aus, so etwa auch in Partnerschaft und Ehe. So gehe einer orthodoxen jüdischen Ehe eine Phase von drei „Dates“ voraus, in der sich die Partnerwahl entscheide. „Meine Eltern wären sicherlich froh, wenn ich später einmal jüdisch heirate“, bemerkte Debbie.
Besonders lebendig wurde die Gesprächsrunde, als Debbie den Schülerinnen und Schülern einen jüdischen Kreistanz zeigte und alle begeistert mitmachten.
Elias Lukas, Selina Haas, Caroline Ringler, Viola Reindl, Marinus Krug, Julius Busch (Klasse 9c)