Nachhaltig leben – die Lösung?

Diese Frage beschäftigt viele Forscher und auch uns. Wir haben uns am 18.06.2018 mit dem Thema befasst und verschiedene Vorschläge gesammelt. Doch was versteht man unter „nachhaltigem Leben“ und wie geht das überhaupt?

Der Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) hat den Gedanken der Nachhaltigkeit erstmals auf die Waldwirtschaft angewandt. Um ein nachhaltiges Handeln umzusetzen, sollte nach Carlowitz in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann. Das Prinzip der Nachhaltigkeit sollte also sicherstellen, dass ein natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften langfristig erhalten bleibt. Mit diesem Ansatz war der Grundstein des nachhaltigen Denkens und Handelns gelegt. Also bedeutet „nachhaltig leben“- was eigentlich?

Wir haben unsere Vorschläge in eine globale Ebene, eine kommunale/regionale Ebene und in eine persönliche Ebene unterteilt:

 

  • Globale Ebene:  Weniger CO2 – Ausstoß, weniger Treibhausgase und globale Schutzmaßnahmen
  • Kommunale/regionale Ebene: Umstieg auf Solarenergie, Treibhausbegrenzung
  • Persönliche Ebene: Fahrrad statt Auto, Menschen mehr informieren und ins Gewissen reden, hoher Strom-/ Wasserverbrauch sollte z.B. strafbar sein!

Man sieht, dass die Vorschläge sich vor allem auf die Ökologie beziehen, aber sind die Wirtschaft und das Soziale irrelevant? Nein, alle drei Aspekte sind gleich wichtig und bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Ein nachhaltiges Leben ist nur sichergestellt, wenn Natur, Wirtschaft und der Mensch als soziales Wesen im Gleichgewicht bleiben. Das haben wir in einem kleinen „Modellexperiment“ gleich einmal bewiesen. Wenn wir Menschen dauerhaft auf der Erde leben wollen, braucht es diese drei Säulen, um die Erde zu stützen; auf nur zwei Säulen kann sich die Erdkugel nicht halten. Wird z.B. die Geldrolle, die hier als „Wirtschaftssäule“ fungiert, zu hoch, oder nimmt man die Ökologie für zu wichtig und baut unseren Modellbaum höher, so gerät die Erde ebenfalls aus dem Gleichgewicht und kugelt einfach herunter.

1987 bekam der Begriff „Nachhaltigkeit“ mit dem Brundtland-Bericht eine politische Bedeutung. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung „Unsere gemeinsame Zukunft“ setzte das Ziel, die intergenerationale Gerechtigkeit, d.h. dass unsere Nachkommen die gleichen Lebensstandards haben wie wir, langfristig zu erreichen.

Im Jahre 1992 wurde auf der Rio- Konferenz die Agenda 21 verabschiedet, um einer weiteren Verschlechterung der Situation der Menschen und der Umwelt entgegenzuwirken und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sicherzustellen.

Am Ende vertieften wir unser neu erworbenes Wissen, indem wir uns mit einem Ausschnitt des Comics „Die große Transformation“ befassten, in dem einer von Deutschlands renommiertesten Klimaforschern, Professor Schellnhuber, als Erzähler fungiert und aktuelle Umweltprobleme sowie den Begriff der Nachhaltigkeit erläutert. Bis zur übernächsten Stunde sollen wir alle unseren ökologischen Fußabdruck bestimmen – wir sind gespannt, wie schlimm es um uns steht.

In der nächsten Stunde werden wir aber erst einmal die Handlungsoptionen auf kommunaler Ebene genauer betrachten.

 

Bildquellen:

Bild 2: http://lhg-oranienburg.de/wp-content/uploads/2013/11/nachhaltigkeit_2013.gif, zuletzt aufgerufen am 23.06.2018.

Bild 3: https://s3.amazonaws.com/s3.timetoast.com/public/uploads/photos/6897199/2-Brundtland-Bericht-87_01.jpg?1477674124, zuletzt aufgerufen am 23.06.2018.

Bild 4: https://image.slidesharecdn.com/a21-141108140612-conversion-gate02/95/agenda-21-5-638.jpg?cb=1415455683, zuletzt aufgerufen am 23.06.2018.